EINSATZMÖGLICHKEITEN
Zu keiner Zeit hat sich die Entwicklung in der
Landwirtschaft hin zu extensiven, umwelt- und tiergerechten
Bewirtschaftungsformen so schnell vollzogen wie in den letzten Jahren. Ständig
ändern sich die Produktionsbedingungen, sei es durch Gesetze, Verordnungen oder
durch das von Lebensmittelskandalen verunsicherte Verbraucherverhalten. Durch
den Wegfall der Direktzahlungen im Rahmen der GAP-Reform ist, für das
Überleben der Mutterkuhhaltung, eine absolut wirtschaftliche Rasse von
größter Bedeutung.
Ein immer höherer Stellenwert kommt dem
Naturschutz zu. Flächen, die bisher eher intensiv genutzt wurden werden in Grünland
umgewandelt, auf dem nicht gedüngt und nicht mit Pflanzenschutzmitteln
gearbeitet werden darf. Wiesen und Weiden, die bisher 3-4 mal im Jahr gedüngt
und gemäht wurden werden sich selbst überlassen und z. B. in Naturschutzflächen
umgewandelt.
Somit sind sie für die Nutzung mit den
"konventionellen" Rinderrassen nur noch bedingt geeignet. Die
sogenannten Intensivrassen können aus diesen Futtergrundlagen alleine ihren
hohen Bedarf nicht mehr decken und müssen unter Umständen sehr kosten- und
arbeitsaufwendig zugefüttert werden, um befriedigende Leistungen zu erbringen.
Unter diesen erschwerten Bedingungen haben
Longhorns sich auf Grund ihrer schon erwähnten Merkmale bestens bewährt. Sie
sind in der Lage, auch Grundfutter minderer Qualität in qualitativ hochwertiges
Fleisch umzuwandeln. Bei ganzjähriger Aussenhaltung lässt sich durch die frühe
Beweidung der Aufwuchs von Disteln, Brennesseln und Ampfer stark zurückdrängen.
Durch das wenig selektive Fressverhalten wird der Verbuschung durch z.B.
Schlehen oder Brombeeren keine Chance gegeben.
Der ruhige Charakter der Longhorns ist
ausschlaggebend für eine schonende Beweidung aller Flächen ohne die großflächige
Zerstörung der Grasnarbe durch Trittschäden.
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